Fort Heiligkreuz - historische Skizze

Historie

Im Zuge der Versailler Verträge von 1919 wurden in Mainz die Festungsgebäude geschliffen. Die französischen Besetzer begannen Anfang der 20er Jahre (Weimarer Republik, 1919-33) mit der Sprengung der militärischen Gebäude, um eine weitere Nutzung zu unterbinden. Ein „Entfestigungsamt" überwachte die ordnungsgemäße Durchführung.

Fort Heiligkreuz - vor der Sprengung, 1929 Aufnahme von Georg Merchel zur Verfügung gestellt

Fort Heiligkreuz - vor der Sprengung, 1929 Aufnahme von Georg Merchel zur Verfügung gestellt

Fort Heiligkreuz - vor der Sprengung 1930, Foto Aufnahme 1929

Fort Heiligkreuz - vor der Sprengung 1930, Foto Aufnahme 1929

Die gesprengten Trümmer wurden vom Freiwilligen Arbeitsdienst (FAD) beseitigt. Ab 1934, nach der Machtergreifung Hitlers, wurden diese Arbeiten vom Reichsarbeitsdienst (RAD) ausgeführt.

In den darauffolgenden Jahren wurden die ehemaligen militärischen Anlagen zu Grünanlagen umgestaltet.

Fort Heiligkreuz - vor der Sprengung, Foto Aufnahme ca. 1929

Fort Heiligkreuz - vor der Sprengung, Foto Aufnahme ca. 1929

Ehepaar Burger

Hans Burger war Lehrer, verheiratet mit Friederike Burger, geb. Pauly, sie hatten eine Tochter Eleonore Burger.

Eleonore Burger wollte zur damaligen Zeit, ca. 1930, gerne Tennis spielen, wurde jedoch in dem örtlichen Tennisverein nicht aufgenommen. Ihre Aufnahme wurde mit der Begründung verweigert, dass es den sog. „höheren Töchtern“ vorbehalten war, Mitglied in dem Verein zu werden. Darauf erklärte Hans Burger „Kind, wenn du Tennis spielen möchtest, bau ich dir eben einen Tennisplatz.“

Gesagt, getan! Er tauschte mit der Stadt Mainz Felder an der Hechtsheimer Höhe gegen das ehemalige Fort Heiligkreuz Gelände. Er begann mit Freunden und Freiwilligen das Gelände mit dem ca. 1930/ 1931 gesprengte Fort neu zu formen. Dazu nahm er die vorhandene Topografie auf und verwendete die vorhandenen, umherliegenden Natursteine des ehemaligen Forts zur Terrassierung des Geländes.

Tennis auf der neuen Tennisplatz-Anlage im Ebersheimer Weg 32

Tennis auf der neuen Tennisplatz-Anlage im Ebersheimer Weg 32

Während des 2. Weltkrieges bauten Hans Burger und Nachbarn die alten unterirdischen Gänge und Räume des Fort Heiligkreuz, die noch vorhanden waren, gemeinsam aus und sicherten sie so, dass diese während der Bombenangriffe als Zuflucht genutzt werden konnten. Zugang bekamen all jene, die halfen, die Räumlichkeiten zu sichern. In dieser Zeit war der Zusammenhalt der Nachbarschaft groß, um gemeinsam diese schwere Zeit zu überleben.

Nach der Bombardierung wurde die Wasserstelle auf dem Gelände von den Anwohnern der umliegenden Straßen genutzt.

Café Burger

Ca. 1948 begann er mit seiner Frau mit dem Bau des Tenniscafés, in dem es in den folgenden Jahren immer wieder zu Erweiterungen kam. So wurde das Café später von Vereinen, Tanzschulen, Verbindungen und Privatpersonen für Veranstaltungen, Fastnachtssitzungen, Bälle, Feierlichkeiten und täglichen Treffen und Essen gehen genutzt.

In den 1970er Jahren verschwand das Café zugunsten einer Tennishalle.

Bau der Tennishalle, 1974

Bau der Tennishalle, 1974

Bau der Tennishalle, 1974

Bau der Tennishalle, 1974

1974 bis 1975 entstand ein moderner Neubau.

Gerüst Tennishalle
Tennishalle von Innen, 1983

Tennishalle von Innen, 1983